Wämedämmung

Unterstützung durch den Kanton Bern

Der Kanton Bern fördert die Sanierung Ihres Gebäudes. Sie erhalten Fördergeld für die verbesserte Wärmedämmung von Einzelbauten. Zusätzlich erhalten Sie Unterstützungsbeiträge für eine Gesamtsanierung nach den Minergie-Standards. Weitere Informationen erhalten Sie mit diesem Link.

Die Wärmedämmung übernimmt in der Gebäudehülle verschiedene (sehr wichtige) Funktionen. Die zwei wichtigsten Funktionen der Wärmedämmung:

  • Reduzierung der Wärmeverluste durch die Konstruktion
  • Vermeidung von extremen Temperaturdifferenzen innerhalb eines Bauteils (Mauer, Decke, Dach)

Wärmedämmung allgemein

Die Reduktion der Wärmeverluste wirkt sich direkt auf die Heizkosten aus. Wenn weniger Wärme verloren geht, muss auch weniger geheizt werden. Leider ist es nicht möglich, die Verluste total auszuschalten. Es bestehen immer gewisse Schwachstellen (z. B. Fenster) oder Luftundichtigkeiten durch die Energie verloren geht.

Als Faustregel geht man davon aus, dass durch das Dach, durch die Fassaden und durch die Bodenplatte/-decke je zwischen 20% und 30% der benötigten Energie verloren geht. Der Rest geht durch Luftaustausch bei Lüften, Ein- und Ausgehen durch Türen und sonstige Luftundichtigkeiten verloren. Somit ist klar ersichtlich, dass Dämmung von nur einem Bauteil nur einen relativ bescheidenen Teil der möglichen Reduktion des Energieaufwandes zur Folge hat.

Das Vermeiden von extremen Temperaturdifferenzen innerhalb eines Bauteils macht grossen Sinn, weil dadurch die Spannungen stark reduziert und damit die Lebensdauer wesentlich verlängert werden können. Beachten Sie die zwei Beispiele eines isolierten Daches: Beim ersten Beispiel ist die Wärmedämmung zwischen den Sparren montiert. Dies heisst, dass die Unterseite der Sparren beinahe Zimmertemperatur aufweist, die Oberseite jedoch beinahe Aussentemperatur.

Ein weiterer, wesentlicher Unterschied findet sich auch im erreichten Wärmedämmwert. Beim ersten Beispiel ist die Wärmedämmschicht durch die Sparren unterbrochen. Es stimmt, Holz isoliert, aber wesentlich schlechter als die üblichen Wärmedämm-Materialien. Ausserdem sind die vielen Übergänge (Wärmedämmung zu Holz) potentielle Schwachstellen. Der Holzanteil (und damit die Verluste) sind beim zweiten Beispiel wesentlich geringer.

Wärmedämm-Materialien

Je nach Anwendung kommen verschiedene Materialien in Frage. Die Materialien unterscheiden sich nach Rohstoff, Herstellungsart und eben Verwendungszweck. Nachfolgend einige Materialien mit den häufigsten Einsatzgebieten:

  • expandierte Polystyrol (Sagex): Fassade, Estrichboden, Sickerplatte bei Grundmauern
  • extrudierte Polystyrol (Roofmate/Styrodur): Flachdach, Isolation im Wasserbereich
  • Schaumglas (Foamglas/Coriglas): Decken, Flachdach, Fassade
  • Glaswolle (Isover/Saglan): Steildach, Fassade, Estrichboden
  • Steinwolle (Flumroc): Steildach, Flachdach, Fassade, Estrichboden
  • Zellulose (Papierschnitzel): Hohlräume in Steildach, Flachdach und Fassade, Estrichboden

Anwendung

Die Anwendung und Verarbeitung der Materialien kommt auf den jeweiligen Einsatz an. Ausser Zellulose können sämtliche Materialien zugeschnitten, eingeklemmt, geklebt und/oder gedübelt werden. Die Zellulosedämmung wird in der Regel in Hohlräume eingeblasen. Als Nachteil der Zellulosedämmung ist die fehlende Kontrollmöglichkeit nach dem Einblasen zu nennen.
Jedes Material hat Vor- und Nachteile nicht zuletzt auch im ökologischen Bereich. Verschiedene Studien befassen sich mit Bewertungen in diesem Bereich.